Die St. Vinzenz-KircheDie Segringer St. Vinzenz Kirche stammt in ihren ältesten Teilen aus den Jahren 1180-1220. Teile des Turms, des Chorbogens und der kleinen Rundbogenfenster erinnern daran. In der Gotik wurden der Chorraum verändert und der Altar in die Kirche gebracht. Jede Generation hat an der Kirche weiter gebaut. Nach einem Kirchenbrand 2002 ist die St. Vinzenzkirche 2004 wieder geweiht worden. Im gleichen Jahr erhielt sie die neue Lutz-Orgel. Lassen Sie sich in die Kirche einladen. Sie ist tagsüber geöffnet. Dort finden Sie einen Ort der Stille und der Besinnung. Ein Informationsheft und Postkarten liegen dort aus. Turm und LanghausWer durch den bis zum Kranz romanischen Turm (1180-1220), dem „Glockenhaus", wie die Segringer sagen, in das Langhaus tritt, wird mit den zwei schmalen Rundbogenfenstern im Süden und dem einen in der Nordwand auf den ältesten Bauteil der Kirche hingewiesen. Im Quergang ein Opferstock aus der Zeit um 1500. Auf dem Weg in den gotischen Chorraum (1380-1400) geht man vorbei an zwei kleinen Seitenkapellen. In der rechten ein barocker Taufstein und auf einer Konsole in feiner Holzplastik die Taufe Jesu. Über den Figuren von Petrus und Paulus im Chorbogen die sehr seltenen, bis jetzt ungeklärten Rötelzeichnungen. In der Glockenstube hängen außer einer barocken Taufglocke drei in ihrem warmen Klang kostbare Glocken von Friedrich Wilhelm Schilling aus dem Jahr 1951. Nach einem Brand wurde die Kirche aufwendig renoviert und im März 2004 wieder eingeweiht. Der Altarraum
Der Flügelaltar aus der sogenannten „Schwäbisch -Fränkischen Schule" (1450-1480) steht vor den im oberen Teil mittelalterlichen
Glasfenstern (um 1450), die sich in ihren warmen Farben deutlich von den übrigen aus dem vorigen Jahrhundert abheben. Hinter dem Altar die erste gotische Sakramentsnische. Auf der Rückseite des Altars ein Bild des Jüngsten Gerichts, das erst im 16. Jahrhundert entstanden sein dürfte. Links, am Ende einer Gewölberippe, vermutlich das Selbstportrait des Baumeisters. Sind die Altarflügel geschlossen, wie es in der Advents- und Passionszeit geschieht, erzählen uns Bilder in einer der „Donauschule" nahestehenden Weise, aus der Leidensgeschichte Jesu, „was er für uns getan hat". Um den Altar erinnert uns der originale, mit gezahnten Blättern verzierte Ziegelfußboden aus dem 14. Jahrhundert wie über ihn unzählige Menschen gegangen sind und im Sakrament Brot und Wein empfangen haben. Über der massiv beschlagenen Sakristeitür (noch 15. Jahrhundert) grüßt mit zum Segen erhobener Hand der Auferstandene und zeigt uns seine Wundmale wie damals dem zweifelnden Thomas. Der Segringer FriedhofDer Segringer Friedhof zeichnet sich durch die Einheitlichkeit der Grabmale aus. Leider gibt es keine zuverlässigen Quellen über den Ursprung der Holzkreuze auf den Gräbern. Das Segringer Kreuz mit seinen geschnitzten und gemalten Verzierungen stammt aus der Zeit von 1800-1820, vielleicht aber auch erst aus der Mitte des 19. Jahrhunderts . Vermutlich waren in der Vergangenheit auch auf den umliegenden Friedhöfen ähnliche Grabkreuze üblich, oder es wurde bewusst ein Brauch begonnen, der auch in Ordensgemeinschaften und Klöstern gelebt wird.
Auf den Kreuzen ist nach dem Vor- und Nachnamen, der Beruf und der Wohnort angegeben. Altsitzer bezeichnet einen Landwirt in Ruhe. Das Lebensalter ist auf Jahr, Monat und Tag genau angegeben. Auf der Rückseite ist der Bibelvers angegeben, über den an der Beerdigung gepredigt wurde. Zumeist ist dies der Konfirmationsspruch. Bis das Grab seine steinerne Einfassung bekommt, mit der auch das Grabkreuz angebracht wird, weißt ein kleines Kreuz auf den oder die verstorbene Person hin. Auf diesem Friedhof gibt es keine Ehe- oder Familiengräber. Es wird der Reihe nach auf dem freien Feld beerdigt. Die Ruhezeit beträgt zur Zeit ca. 20 Jahre.
Am schönsten ist der Friedhof im Frühjar, wo mit dem Palmsonntag alle Gräber in den verschiedensten Farben der Stiefmütterchen leuchten. Aber auch im Sommer hat er seinen Reiz mit einem fast einheitlichen Rot der "Gottesaugen" (Begonien). Im Winter erinnert der zurückhaltende Schmuck, ebenso wie die immer einmal renovierungsbedürftigen Grabkreuze an die Hinfälligkeit des Lebens. Viele Besucher gehen lesend und sinnend von einem Grab zum anderen.
Vor dem Südeingang außerhalb des Friedhofs steht ein Mahnmal, an dem an die Kriege und an die aus der Kirchengemeinde verstorbenen Soldaten gedacht wird. |